Freie Demokraten fordern gymnasiale Oberstufe für Langenselbold
„Aufgrund der Stiefmütterlich behandelten Schulentwicklung im Main-Kinzig im vergangenen Jahrzehnt gab es keinerlei Bewegung in der Sache. Es kann nicht sein“, so der Langenselbolder FDP-Vorsitzende Christof Sack, „dass unsere Kinder täglich bis zu zwei Stunden Fahrtzeit in meist völlig überfüllten Schulbussen nach Gelnhausen, Freigericht, Bruchköbel oder Hanau auf sich nehmen müssen, um dann oftmals einen Acht-Stundentag absolvieren. Anschließend sind noch die Hausaufgaben zu erledigen und in vielen Fällen noch Nachhilfe. Um unsere Kinder neben ihrem hohen Schulpensum zumindest bei der Anreise zu ihrer Bildungsstätte zu entlasten, wäre nach Auffassung der FDP das Installieren eines Gymnasialen Zweiges ähnlich der Kopernikusschule in Freigericht (bestehend aus einem Haupt,- Real- und Gymnasialzweig) längst überfällig. Aus Rücksicht auf Hanauer Schulen sollte 2008 nicht an dem System gerüttelt werden. Durch den Huxit und der damit verbundenen notwendigen Aktualisierung des Schulentwicklungsplans ist nun die Zeit gekommen, endlich aktiv zu werden. Die Situation hat sich durch den bevorstehenden Huxit in der Zwischenzeit verändert, deshalb ist es jetzt ein günstiger Zeitpunkt die Forderung zu erneuern.“
Eine Kommune wie Langenselbold mit vielen jungen Familien (insbesondere in den Neubaugebieten) müsse Schulpolitik im Fokus haben. Das gelte für Grund- und weiterführende Schulen gleichermaßen, sodass eine Stadt mit knapp 14 000 Einwohnern, die in den kommenden Jahren weiterwachsen werde, eine gymnasiale Oberstufe unumgänglich werde. „Die Käthe-Kollwitz-Schule ist für einen solchen Ausbau bestens geeignet. Ihre zentrale Lage macht sie auch für Schüler aus den umliegenden Kommunen attraktiv. Nach aktuell Stand der unterrichtenden Schüler wäre zudem genügend Kapazität vorhanden, um dort eine gymnasiale Oberstufe anzugliedern. In der Vergangenheit konnten dort nämlich bereits bis zu 40 Prozent mehr junge Menschen unterrichtet werden“, ist Sack davon überzeugt, dass die „Käthe“ eine solche Erweiterung leisten könne.
Die FDP Ronneburg unterstützt die Pläne der FDP Langenselbold. Aufgrund der kaum vorhandenen ÖPNV-Infrastruktur sei es für Ronneburger Schüler aufwändig, ein Gymnasium zu besuchen. Als kürzeste Busverbindung sei das Wolfang-Ernst Gymnasium in Büdingen zu erreichen. Die für Ronneburg vorgesehene Kopernikusschule befinde sich im 35 Minuten entfernten Somborn und habe im laufenden Schuljahr allein aus Langenselbold 70 Schüler abgelehnt. Eine gymnasiale Oberstufe in Langenselbold würde die Wahlmöglichkeit der Ronneburger Schüler immens verbessern. Florian Klose, verantwortlich für Soziales in der FDP Ronneburg, sieht darüber hinaus Langenselbold als idealen Standort für ein eigenständiges Gymnasium: „Für unsere Gemeinde ist ein komplett eigenständiges Gymnasium in Langenselbold die ideale Lösung. Wir wünschen uns ein transparentes Planverfahren für die dringend benötigte Ansiedlung eines Gymnasium im Westkreis des Main-Kinzig Kreis. In Langenselbold sehen wir den Idealstandort aufgrund der ÖPNV Anbindung durch Bus- und Zug an die Nachbarkommunen Erlensee, Neuberg, Hammersbach, Hasselroth und Ronneburg sowie der stetig wachsenden Einwohnerzahl Langenselbolds. Unsere Kinder haben ein Recht und die Pflicht auf eine gute Schulbildung, aber auch ein Recht auf ihre Kindheit. Wir Erwachsenen sollten das nicht vergessen.“
Die Ronneburger und Langenselbolder FDP-Spitzenkandidaten Jürgen Scharfenorth und Christof Sack informieren den Kreistagsabgeordneten Kolja Saß und den Kreisvorsitzenden und Spitzenkandidat zur Kreistagswahl, Daniel Protzmann, über den Bedarf für eine gymnasiale Oberstufe in Langenselbold bei einemTermin vor Ort. „Bei der für eine Zustimmung im Kreistag nötigen Überarbeitung des Schulentwicklungsplan des Main-Kinzig-Kreises müssen auch dezentrale Ansätze geprüft werden. In der Mitte der zwanziger Jahre dieses Jahrhunderts muss es möglich sein, große Einheiten zu erschaffen, wo große Bedarfe vorhanden sind. Gleichzeitig muss es auch an Orten mit kleinen und mittleren Bedarfen für Schülerinnen und Schülern ein gutes Bildungsangebot ohne lange Fahr- und Wartezeiten geben“ ,erklärt Saß seine Erwartungen an die überarbeitenden Pläne für die Schulentwicklung des MKK bis 2024.
Kreisbeigeordneter Winfried Ottmann CDU sei und unter anderem für die Schulen im Main-Kinzig-Kreis zuständig und wisse, dass die Zahl der Schüler insbesondere im Westen des Landkreises stetig steige. „Er machte im Dezember 2019 im Rahmen einer Pressekonferenz des Langenselbolder Bürgermeisterwahlkampfs deutlich, dass der Standort Langenselbold durchaus eine gymnasiale Oberstufe vertragen könnte. Heute drängen wesentlich mehr Schüler aufs Gymnasium als noch vor zehn Jahren. Die Schülerströme geben es meines Erachtens her, dass wir neben dem LOG auch eine gymnasiale Oberstufe in Selbold anbieten können. Und der Kreisbeigeordnete brachte dazu einen zeitlichen Anhaltspunkt ins Spiel: Spätestens 2023 wird ein neuer Schulentwicklungsplan aufgestellt. Bis dahin wird die Zahl der Schüler, die aufs Gymnasium möchte, weiter steigen. Entsprechend bin ich zuversichtlich, was eine gymnasiale Oberstufe in Langenselbold anbetrifft“, so die Liberalen in einer Pressemitteilung.
Abschließend fasste der Spitzenkandidat der FDP aus Ronneburg, Jürgen Scharfenorth, zusammen: „Wir stehen für ein transparentes Verfahren, wie auch bereits unsere Kreistagsfraktion bekannt gegeben hat. Langenselbold sehen wir hier sehr gut positioniert.“