„Arbeitsplätze erhalten“: Freie Demokraten treffen Betriebsrat von Thermo Fisher

„Das politische Ziel muss es sein, dass alle Arbeitsplätze von Thermo Fisher in unsrer Region erhalten bleiben“, stellt der der ehemalige Wirtschaftsdezernent der Stadt Hanau und jetzige ehrenamtliche Kreisbeigeordnete, Dr. Ralf-Rainer Piesold, unmissverständlich fest.

Um sich über den Stand der Verhandlungen hinsichtlich des geplanten Abbaus von 80 Arbeitsplätzen im Werk Langenselbold zu informieren, trafen sich Vertreter der FDP Main-Kinzig mit dem Betriebsrat von Thermo Fisher. Das Betriebsratsmitglied Bettina Kauffeld erläuterte den Stand der Verhandlungen und die weiteren Schritte. Die Betriebsratsmitglieder stellten klar, dass aufgrund der wirtschaftlichen Situation des Unternehmens ein Abbau der Arbeitsplätze nicht notwendig und akzeptabel sei. Die Auftragslage sei gut und das Unternehmen mache Gewinn. Es sei nicht ersichtlich, warum nun auf dem Rücken der Arbeitnehmer eine betriebswirtschaftlich fragwürdige Entscheidung vollzogen werden solle.

Für den FDP-Kreisvorsitzende Daniel Protzmann sei es wichtig, dass sich die politischen Vertreter gegenüber den Arbeitnehmern solidarisch zeigen. „Thermo Fisher ist für Langenselbold und dem Main-Kinzig-Kreis wichtig“, ergänzte sein liberaler Parteifreund, Rainer Lambrecht, der die Liberalen als Fraktionsvorsitzender im Stadtparlament Langenselbold vertritt und verwies ebenso auf die Arbeitsplätze, die hier vorhanden seien.

Da ab der nächsten Woche, die gerichtlich eingesetzte Einigungsstelle tage, müssten nun konkrete Schritte folgen. Für die Liberalen sei klar, so der FDP-Vorsitzenden Langenselbold, Christof Sack, dass die Geschäftsleitung nun aufgefordert sei, ein konkretes und akzeptables Angebot zu unterbreiten. „Nur ein menschlicher Umgang sei geeignet, das Problem friedlich zu lösen“, meinte der FDP Politiker. Für das FDP Kreistagsmitglied, Rolf Zimmermann, sei eine weitere Verhärtung der Fronten nicht akzeptabel. Die Mitarbeiter des Werkes warteten nun lange genug auf ein positives Signal der Geschäftsleitung.

Der Liberale könne die Reaktionen der Arbeitnehmervertreter gut verstehen. Man müsse befürchten, dass der jetzige Abbau erst der erste Schritt sei und man mit dem Verlust weiterer Arbeitsplätze rechnen müsse. Dr. Piesold stellte klar, dass ein reines „Shareholder Value Denken“ langfristig nicht geeignet sei, ein Unternehmen zu führen. Dies ginge nur, wenn man das Prinzip der Stakeholder Value anwenden würde und die verschiedenen Interessengruppen versöhne.

Diese seien neben den Eigentümern vor allem die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Einig waren sich die Vertreter der FDP mit den Vertretern des Betriebsrates, dass Solidarität mit den betroffenen Mitarbeitern höchste Priorität haben müsse. Es gehe am Ende um persönliche Schicksale, stellte Daniel Protzmann abschließend fest.

Foto (von links): Daniel Protzmann, Christof Sack, Rainer Lamprecht, Gerd Ross, Dr. Ralf Rainer Piesold, Björn Schultheis, Conny Uffelmann, Bettina Kaufeld, Rolf Zimmermann und Sven Hamburger.